Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Den Ernährungsmythen auf der Spur - Teil 1

Nov 18, 2021

Wer kennt sie nicht die Geschichte von der extra Portion Milch in einem bekannten Kinderriegel oder die lustigen Tierchen, die Kinderlebensmittel besonders auffällig und anziehend machen. Was sich dahinter versteckt ist leider weniger spaßig. Viel zu viele Lebensmittel für Kinder enthalten immer noch zu hohe Mengen an Zucker, Fett und Salz. Werben Lebensmittelkonzerne mit Comicfiguren und Spielzeugen ist dies für viele Kinder verlockend, problematisch bleibt aber der versteckte Zucker in Fertigprodukten, langfristige Folgen für die Gesundheit sind nicht ausgeschlossen. Insbesondere bei einem übermäßigem Fett- und Zuckerkonsum werde ich hellhörig. Aber ist Zucker wirklich böse? In meinem Blogartikel dreht sich heute alles um Ernährungsmythen. Manche von ihnen halten sich hartnäckig - Zeit einmal aufzuräumen. 

  

Diese Themen findest du in diesem Blogartikel:

Ernährungsmythen aufgedeckt

  1. Zucker ist böse
  2. Kalte Smoothies tun dir gut
  3. Schokolade ist ungesund

 

Ernährungsmythos 1 - Zucker ist böse

 

Dass ein hoher Zuckerkonsum dem Körper Kalzium, Magnesium, Chrom und Kupfer rauben, Krebsarten fördern, das Sehvermögen verschlechtern und das Immunsystem beeinträchtigen soll, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Vielmehr sind es einseitige Ernährungsformen, sehr fettreiches Essen, übermäßiger Nahrungskonsum und Alkoholmissbrauch, die zu Mangelzuständen und Krankheiten führen. Weiters ergaben britische Studien, dass Menschen, die mit schlechtem Gewissen essen, ihr Immunsystem schwächen. Es schadet nicht das Stück Schokolade, sondern die Gewissensbisse danach und das generell unausgewogene Ess-Verhalten.

Die Vorliebe für die süße Geschmacksrichtung haben wir bereits von Geburt an. Schon die Flüssigkeit in der Gebärmutter enthält Zucker, auch Muttermilch besteht zu etwa 6 % aus Milchzucker – so werden wir früh mit dem süßen Geschmack vertraut und er vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Entwicklungsgeschichtlich liefern uns einfache Kohlenhydrate wie Zucker, der im Stoffwechsel sofort zur Energiegewinnung genutzt werden kann, rasch Energie, was uns einen Vorteil verschafft, wenn wir vor wilden Tieren flüchten mussten. Unser Lebensstil hat sich aber drastisch verändert. Wir brauchen heute keine „schnelle“ Energie mehr, Bewegungsmangel ist weit verbreitet, die Vorliebe für „süß“ ist trotzdem geblieben. Zucker dient heute häufig dazu, das Verlangen nach Süßem zu stillen. Zucker alleine ist aber kein hochwertiges Nahrungsmittel, das dem Körper wertvolle Nährstoffe liefert. Wird Zucker, im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung bei Einhaltung einer bedarfsgerechten Energiezufuhr, als Genussmittel eingesetzt und nur in moderaten Mengen verzehrt, gilt er soweit als unbedenklich. Es gilt der Lehrsatz Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift“.

Nicht empfehlenswert ist ein übermäßiger Zuckerkonsum. Zucker ist von Natur aus in Getreide, Obst und Gemüse enthalten und eine ausgewogene Ernährung liefert ausreichend von diesem Zucker in Form von komplexen Kohlenhydraten.

Problematisch erweist sich Zucker aus Süßigkeiten, Limonaden und Getränken bzw. ist häufig „versteckter“ Zucker in Fertigprodukten, Joghurts, Müslis, Soft-Drinks, Saucen, etc.

 

Gibt es guten und bösen Zucker? (Brauner Zucker, Fruchtzucker,…)

 

Gleich vorneweg. Aus wissenschaftlicher Sicht bringt der Verzehr von braunem Zucker, Vollrohrzucker oder Honig keinen physiologischen Mehrwert mit sich.

Der nicht raffinierte Vollrohrzucker und Vollzucker, sowie brauner Zucker, der seine Farbe den noch vorhandenen Sirupresten zu verdanken hat, enthalten zwar mehr Mineralstoffe als der weiße Haushaltszucker (Saccharose). Auch Honig, welcher zu 80% aus Trauben- und Fruchtzucker besteht, enthält höhere Anteile an Mineralstoffen und Vitaminen als herkömmlicher Zucker. Die in geringen Mengen vorhandenen Mineralstoffe und Vitamine tragen nicht zur Bedarfsdeckung bei – sie sind allerdings geschmacklich interessant und eine Abwechslung beim Süß-Konsum.

 

 

 

Ernährungsmythos 2 – Kalte Smoothies tun dir gut

 

Deine KundInnen sind überzeugt, sich gesund und voller Vitamine zu ernähren. Dennoch sind Verdauungs-Probleme, Schlaf-Störungen, Müdigkeit und kalte Füße hartnäckig und verhindern deinen Behandlungs-Erfolg. Ich gebe dir einen Tipp: Oft ist es der viel zu kalte Smoothie, der als so gesund angepriesen wird.

Grüne Smoothies sind ideal, um Obst und Gemüse in einer neuen und schmackhaften Form aufzunehmen. Da die Konzentration von Nährstoffen in grünen Blättern besonders hoch ist, versorgen sie uns mit Bitterstoffen, Chlorophyll, Vitaminen und Mineralstoffen – schnelles, perfektes Brainfood.

In der integrativen Ernährung betrachten wir die Wirkung von rohem Gemüse und Obst auch aus Sicht des traditionellen Heilwissens, der TCM. Rohkost wirkt kühlend und befeuchtend. Daher ist Rohkost bei häufigem Frieren, kalten Füßen, der Neigung zu Durchfall, bei Übergewicht und Flüssigkeitsansammlungen nicht zu empfehlen, denn es schwächt deine Mitte. Bei Sodbrennen z.B. können kleiner Portionen Rohkost die Hitze im Körper kühlen. Insbesondere an heißen Tagen ist Rohkost sehr beliebt, da sie sehr erfrischend ist: Wir haben große Lust auf Eis, Wassermelone oder Salat. In der Kombination mit warmen Speisen wird Salat allerdings oft besser vertragen.  Hier ist es ratsam immer nur kleine Portionen Rohkost einzunehmen und individuell zu schauen, ob es einem gut tut und ob man noch mehr verzehren und verdauen kann. Smoothies sind bekömmlicher, wenn sie – wie eine Suppe – langsam gelöffelt werden. In der kalten Jahreszeit oder bei Kältegefühlen (kalte Hände, kalte Füße) und/oder empfindlicher Verdauung empfehle ich Smoothies mit etwas heißem Wasser auf eine Trinktemperatur von etwa 37 Grad zu bringen.

Kennst du den Begriff "schmauen"? Er setzt sich aus Schmecken und Kauen zusammen. Das passt super zu Smoothies

Ernährungsmythos 3 – Schokolade ist ungesund

 

Schokolade verspricht in vielen Variationen Genuss und Freude. Egal ob braun, dunkel, fast schwarz oder weiß, Schokolade ist für viele ein Seelentröster, Belohnung und ein Elixier gegen Stress und die Ärgernisse des Alltags. Gesundheitliche Aspekte spielen beim Genuss von Kakao und kakakaohaltigen Produkten eine immer wichtigere Rolle. Fast täglich gibt es neue Erkenntnisse über die gesundheitlichen Vorzüge im Hinblick auf das Herz-Kreislauf-System, Krebserkrankungen oder den Cholesterinspiegel.

Der im Kakao enthaltene Stoff Theobromin ähnelt dem des Koffeins. Es wirkt gefäßerweiternd, stimmungsaufhellend und stimulierte den Kreislauf und das zentrale Nervensystem. Schokolade enthält das Glückshormon Phenylethylamin, welches die Regionen des Gehirns beeinflusst, die das Glücks- und Lustempfinden steuern. Allerdings wird das Hormon bei der Nahrungsaufnahme von den Enzymen gleich wieder abgebaut.

Bedeutend sind auch die im Kakao enthaltenen Flavonoide und Polyphenole. Als Antioxidantien verhindern sie im Körper die Reaktion von freien Radikalen. Flavonoide gelten als blutdrucksenkend und wirken positiv auf die Elastizität der Blutgefäße. Polyphenole können die Fettablagerungen in den Blutgefäßen vermindern und die Zelloxidation verlangsamen. Mittlerweile gibt es sogar Schokoladen die einen besonders hohen Anteil an Polyphenolen enthalten. Ich empfehle vorzugsweise zur dunklen Schokolade zu greifen, denn sie enthält mehr Flavonoide und viel weniger Fett und Einfachzucker. Zucker und Fett fördern Diabetes und Übergewicht.

Viele sehen zwischen dem Verzehr von Schokolade und der Entstehung von Pickeln einen Zusammenhang. Allerdings ist dies wissenschaftlich nicht belegt, vielmehr wirkt sich eine ungesunde Ernährung mit zu viel Fett, Zucker, Alkohol, zu wenig Vitamine und Mineralstoffe negativ auf die Haut aus. Die Übeltäter in der Schokolade sind also nicht der Kakao, sondern das enthaltene Fett und zu viel Zucker. 

In Maßen konsumiert taugt Schokolade tatsächlich als Gesundheitsmittel, denn sie enthält viele gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe und wirkt zum Beispiel entspannend und stimmungsaufhellend. Sie bleibt aber auch ein Genussmittel und der Glückskick ist abhängig von der emotionalen Assoziation, die man bei dem Genuss hat.

 Gleich kommt noch ein köstliches Schoko-Rezept

 


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Die integrative Ernährung geht mit dem Hintergrundwissen der TCM andere Wege und sieht die Ursachen für Erkrankungen und Gesundheitsproblemen vielschichtig und von mehreren Faktoren abhängig - eines ist einzigartig. Der Mensch steht im Mittelpunkt!
Sie berücksichtigt die individuellen Unterschiede der Menschen, denn niemals kann eine bestimmte Diät bzw. Lebens- und Ernährungsform für alle gut sein. Eine individuelle und typgerechte Ernährung aktiviert den Stoffwechsel, stärkt das Verdauungssystem und Immunsystem und bewirkt nachhaltige Erfolge.

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Hier kommt das Rezept für deinen persönlichen Genussmoment

Bananen-Schokoladen-Kuchen

 

Zutaten für 1 Kuchen:

Butter zum Einfetten, 50 g Mandeln, 2 reife Bananen, 250 g Dinkelmehl, ½ Packung Backpulver, 2 EL Kakaopulver, 2 EL Rapsöl, 50 g Vollrohrzucker, 1 EL Vanillezucker, 150 ml Haferdrink oder Milch, Zimtpulver

 

Zubereitung

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Gugelhupfform mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.

Mandeln grob hacken. Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken. In einer Schüssel alle Zutaten gut miteinander vermischen.

Den Teig in die Gugelhupfform füllen und im vorgeheizten Backofen 45 bis 50 Minuten backen.


 

Welche Ernährungsmythen kennst du und auf welche bist du vielleicht schon einmal hereingefallen? Schreib es mir gerne in die Kommentare – ich bin schon so gespannt davon zu erfahren.

Herzlichst

Claudia

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