Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Anleitung und Wirkung einer Reiskur – der schnelle Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden

Apr 21, 2022
 

Bist du schon einmal über das Thema Reis-Kur gestolpert? Eine Reis-Kur ist eine wichtige Maßnahme in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bzw. chinesischen Diätetik. Sie ist eine wunderbare Alternative zu einer Fastenkur und sie ist ein wichtiger Bestandteil der integrativen Ernährungstherapie bei diversen Beschwerdebildern. Die TCM steht dem Fasten, dem kompletten Verzicht auf feste Nahrung, sehr kritisch gegenüber, weil Nahrung „himmlisches Qi“ ist und ein Verzicht darauf nicht denkbar ist.

Das regelmäßige Durchführen einer Reis-Kur (im Frühling und Herbst) ist ideal zur Gesunderhaltung und sehr hilfreich bei Magen-Darm-Beschwerden, Allergien oder Unverträglichkeiten. Eine Reis-Kur ist ein schneller Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Und es geht ganz einfach – hier erfährst du wie:

Diese Inhalte erwarten dich hier in meinem Blogartikel

  1. Wann ist eine Reis-Kur für dich geeignet?
  2. Reis auswählen
  3. Dauer der Reis-Kur
  4. Reiskur nach TCM
  5. Congee Rezept: Jetzt mit deiner Reiskur durchstarten
  6. Reis-Kur Anleitung kompakt
  7. Wissenswerte Details zum Thema Reis: Reiskur bei Darmbeschwerden
  8. Und danach – Wie geht es nach der Reiskur weiter

 

Schritt 1

Wann ist eine Reis-Kur für dich geeignet?

Viele Beschwerden wie Übergewicht, Hitzewallungen in den Wechseljahren, Hauterkrankungen, Ekzeme, Bluthochdruck, Ödeme, Kopfschmerzen, Migräne, hohe Cholesterinwerte oder entzündliche Prozesse im Körper (Rheuma, Arthrose, Arthritis, Reizdarm, Leaky Gut) beruhen nach TCM auf Hitze und Feuchtigkeit im Körper. Durch die Reduktion auf Reis – in Kombination mit Gemüse und Obst -  werden Hitze und Feuchtigkeit ausgeleitet, Qi und Blut aufgebaut, Yin und Yang kommen ins Gleichgewicht. Das Ergebnis: Binnen weniger Tage regulieren sich Verdauungsstörungen, der Blutdruck sinkt, der entwässernde Effekt vom Reis lässt die Kilos purzeln, Wassereinlagerungen werden weniger – rasch stellen sich ein besseres Körpergefühl und Wohlbefinden ein.

Wichtig: Eine Reis-Kur bitte NICHT durchführen während Schwangerschaft, Stillzeit, bei Untergewicht, starken Kältegefühlen, bei chronischer Nierenerkrankung, bei körperlicher Schwäche oder nach einer schweren Krankheit. Im Zweifelsfalle bitte mit betreuendem Arzt/Ärztin absprechen.

 

Schritt 2

Reis auswählen

Für die Reis-Kur ideal ist Vollkornreis oder Natur-Reis (Vollreis, unpolierter Reis, brauner Reis). Im Gegensatz zum weißen, geschälten (polierten Reis) besitzt Natur-Reis noch Silberhäutchen und Keimling, was insgesamt mehr Vitamine-, Mineralstoffe, Spurenelemente und auch sättigende Ballaststoffe bedeutet. In Zahlen bedeutet das auf 100 g Reis mehr Kalium (150 mg statt 103 mg), mehr Kalzium (23 mg statt 6 mg), mehr Eisen (2,6 mg statt 0,6 mg) und mehr Magnesium (157 mg statt 64 mg). Durch die Kombination mit Gemüse und Obst wird die Reis-Kur ein wahrer Nährstoff-Booster für die Zellen.

 

Schritt 3

Dauer der Reis-Kur

Die Dauer einer Reis-Kur ist individuell wählbar. Ich habe Kund:innen, die jede Woche 1-2 Reistage machen, zB als Ausgleich zum Wochenende gibt es immer am Montag einen Reistag als Entlastung. Als Einstieg in eine Ernährungsumstellung empfehle ich 2-3 Reis-Kur-Tage, um rascher mit den bisherigen Ernährungsgewohnheiten zu „brechen“, einen schnellen Entzug von Zucker und Brot-Mahlzeiten herbeizuführen. Ideal ist 2 x im Jahr eine Reis-Kur als Kurprogramm bzw. als Alternative zu einer Fastenkur zu machen. Im Frühling oder Herbst bewusst 5 – 12 Tage auswählen, wo du dir die Reis-Kur gönnst. Ich vergleiche das immer mit dem Service-Termin von Auto oder Fahrrad. 1-2 x jährlich bekommt dein Körper ein Reis-Kur-Service, das Verdauungssystem wird entlastet. Niere und Leber bekommen Unterstützung beim Ausleiten, Entgiften und Entschlacken, deine Körperzellen freuen sich auf diese „Erfrischung“.

 

Schritt 4

Reiskur nach TCM

Basis für deine Reis-Kur sind täglich ca. 150 g Reis, aufgeteilt auf 3 Mahlzeiten, immer in Kombination mit Gemüse und/oder Obst in gekochter Form. Blattsalate als Ergänzung oder Beilage bzw. frische Kräuter sind erwünscht und erlaubt. Deine Reisgerichte dürfen gut schmecken und auch moderat gesalzen sein. Vorsicht bei Empfehlungen, wo es nur Reis gibt. Eine Kur nur mit Reis wäre zu einseitig, enthält zu viele Kohlenhydrate (die Stärke vom Reis landet dann als Zucker = Glucose in deinen Zellen) und Getreide – ohne Gemüse – übersäuert. MIT Gemüse wird Getreide und damit auch Reis neutralisiert und der positive Effekt der Reis-Kur basiert auf den basischen Mahlzeiten, wodurch dein Körper entsäuert.

Eine einfache Art, Reis vorzubereiten ist die Zubereitung eines Congees (Reissuppe). Congee ist eine spezielle Zubereitung aus der TCM und verstärkt den therapeutischen Effekt der Reis-Kur durch die erhöhte Flüssigkeitszufuhr im gequollenen Reiskorn und dem längeren Kochvorgang. Natur-Reis ist tendenziell zu trocken und schwer verdaulich, wenn er herkömmlich im Verhältnis 1:2 gekocht wird. Natur-Reis sollte deshalb IMMER als Congee zubereitet werden.

Congee Rezept: Jetzt mit deiner Reiskur durchstarten

1 Tasse Natur-Reis mit 8-10 Tassen Wasser aufkochen und dann zugedeckt auf kleiner Flamme für 1,5 – 2 Stunden weichkochen, es entsteht ein Reisbrei, der im Kühlschrank 4-6 Tage haltbar ist.

Dieses Basisrezept kannst du mit 2-3 Scheiben Ingwer und/oder 10 Kardamomkapseln und/oder 10 Wacholderbeeren ergänzen – je nach therapeutischer Ausrichtung. Für Eiweiß-Typen gibt es Varianten mit Mungbohnen oder Adzukibohnen.

Dieses Congee aus Natur-Reis kann bis zu 3 x täglich deine Basis für die Kur sein. Du kannst aber auch eine Mischung mit Congee-Mahlzeiten und Reis-Mahlzeiten aus anderen Reissorten nehmen, z.B. Rundkorn-Reis für Risotto-Gerichte oder Langkorn-Reis für andere Gemüsemahlzeiten, zB. Gemüse im Wok oder in der Pfanne gebraten und dazu gekochter Reis. Vor allem, wenn du länger als eine Woche eine Reis-Kur machst, empfehle ich dir, Reissorten zu mischen. So hast du mehr Abwechslung und Freude an der Reis-Kur. Natur-Reis hat zwar mehr Nährstoffe, aber da immer Gemüse und/oder Obst bei den Mahlzeiten dabei sind, bekommst du bei Speisen mit normalem, weißem Reis ausreichend Nährstoffe und sättigende Ballaststoffe.

Bonus-Tipp: Kresse und Sprossen bringen extra Würze in die Speisen. Verfeinere mit einem guten Öl für den einen extra Omega 3- und Geschmacks-Kick: Leinöl, Hanföl, Kürbiskernöl, Haselnussöl, Sesamöl

Reis-Kur Anleitung kompakt

  • Ca. 150 g Reis täglich
  • Gemüse, soviel du möchtest (gekocht, gedünstet, im Backofen gebraten, zB Ofengemüse)
  • Blattsalate als Beilage oder Dekoration
  • Obst, weich und reif oder als Kompott oder Mus
  • Kräuter und Gewürze
  • Salz (moderat) – du wirst sehen, der Geschmackssinn wird binnen 2-3 Tagen sehr sensibel und du brauchst weniger Gewürze und Salz
  • 2-3 EL Pflanzenöl (Olivenöl, Leinöl, Hanföl, Rapsöl)
  • Für Eiweiß-Typen bzw. bei starkem Hunger 1 x täglich: Mungbohnen, Adzukibohnen, Linsen, Nüsse, Samen, Tofu als Ergänzung zu den Mahlzeiten
  • 3 Mahlzeiten mit 4-6 Stunden Pause, abends idealerweise vor 19 Uhr essen
  • 1,5 – 2 Liter (heißes Wasser) trinken
  • Kräutertee (Schafgarbe, Leber-Tee, Brennessel, Maishaar), Ingwer-Tee (bei Kältegefühlen), Kardamom-Wasser

Rezept-Ideen für deine Reis-Kur

so bunt kann eine Reiskur sein

Frühstück:

Reis-Congee mit Beeren, Nüssen/Samen und Leinöl

Gebratener Reis mit Gemüse und Kräutern

Mittags:

Letscho-Gemüse (Tomaten, Paprika, Zwiebel, Knoblauch) mit Rundkorn-Reis

Gemüse-Risotto, z.B. Reis mit grünem Spargel, mit Zucchini, mit Brokkoli und Karotte

Ofen-Gemüse mit Reis

Reis-Salat mit Linsen und Gemüse der Saison

Reis mit Gemüse und Tofu

Abends:

Stückige Gemüsesuppe mit Reis als Suppeneinlage

Congee mit gebratenem Gemüse und Kräutern

Bowl mit Ofen-Gemüse, Reis und Kräutern und Kürbiskernen

 

Schritt 5

Wissenswerte Details zum Thema Reis: Reiskur bei Darmbeschwerden

Reis ist ideal, wenn du eine empfindliche Verdauung oder auch Reizdarm bzw. Durchfall hast, aber er ist nicht geeignet, wenn du zu Verstopfung neigst.  In der TCM haben Getreide eine therapeutische Wirkung und Reis „stopft“. Deshalb ist es wichtig, ihn mit Gemüse und/oder Obst zu kombinieren. Übrigens – Reis ist glutenfrei und für Personen mit Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit geeignet.

In den ersten Tagen der Kur können Kopfschmerzen und/oder Müdigkeit auftreten, manche frösteln auch stärker als sonst. Bitte ausreichend (heißes) Wasser trinken. Ein Spaziergang im Wald bzw. in der frischen Luft hilft und es ist auch erlaubt/erwünscht, ein Schläfchen und mehr Entspannung einzuplanen. Eine Reis-Kur ist anstrengend für den Körper, gönne dir Ruhe, verzichte auf TV und anstrengende (sportliche) Betätigung. Nach 3-4 Tagen solltest du dich fitter und vitaler fühlen, dein Schlaf wird besser, Süßgelüste verschwinden.

Und danach – wie geht es nach der Reiskur weiter?

Eine Reis-Kur ist wie ein Neustart für deinen Körper. Dein Geschmackssinn ist feiner, du nimmst dein Körper wieder besser wahr und spürst, was dir guttut und was nicht. Erweitere deine Speisen mit Fisch oder Geflügel oder einem weichen Ei zum Frühstück. Nimm bewusst wahr, wie sich neue Lebensmittel anfühlen. Wie geht es dir mit Kartoffeln? Mit Nudeln? Geht es ohne oder mit weniger Süßigkeiten, weil ein Stück Obst schon süß genug ist? Tun dir vegetarische/vegane Mahlzeiten gut und baust diese öfters in deine Ernährung ein?

Beobachte dein Bauchgefühl und Allgemein-Befinden. Genieße die neuen Alternativen mit mehr Gemüse, weniger Fastfood und weniger Süßigkeiten. So tust du einen wichtigen Schritt in Richtung Selbstverantwortung und bist jetzt selbst Expert:in für deine Ernährung.

 

Warum Expert:in für integrative Ernährung sein?

Wer die Grundlagen der integrativen Ernährung verstanden hat, ist  Expert:in für die eigene Gesundheit und der damit verbundenen Lebensmittel-Auswahl und Zubereitung. Das macht frei und unabhängig von Ernährungsgurus. Es braucht aber die Entscheidung, das tägliche Essen und die eigene Gesundheit mit Selbstliebe, Achtsamkeit und Neugierde zu unterstützen. Dazu sind noch nicht alle bereit, deshalb braucht es Therapeut:innen, die das Konzept der integrativen Ernährung nutzen, um ihre Therapieerfolge zu steigern. Behandlungsansätze wie Psychotherapie, Psychologie, Tuina, Shiatsu, Reflexologie, Kinesiologie u.v.m. können integrative Ernährung integrieren und so einen Mehrwert bieten. Nicht zu vergessen: der wesentliche Wettbewerbsvorteil.

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