Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Mit Mood Food vital durch den Winter

Feb 03, 2022
 

Schnupfen, Husten, Halsschmerzen … das sind im Herbst und Winter häufige Begleiter. Sie sind lästig, aber meist nicht besorgniserregend. In den meisten Fällen wird der Körper ohne Medikamente damit fertig. Zudem gibt es hilfreiche Maßnahmen, um erste Anzeichen einer Erkältung zu bekämpfen - diese möchte ich dir hier vorstellen. Aber gehen wir noch einen Schritt zurück – wie kannst du deine Klient:innen bestmöglich unterstützen – so dass es gar nicht erst zu einer Erkrankung oder gar Winterdepression kommt? Mein persönlicher Tipp: Mood Food. Erfahre wie du mit der richtigen Ernährung deine Gute-Laune und mentale Stärke positiv beeinflussen kannst und dadurch dein Immunsystem stärkst.

Inhalt:

  1.  Was bedeutet Moodfood?
  2.  Lebensmittel für Gaumen und Gemüt
  3.  Erkältungen vorbeugen
  4.  Erste Hilfe Maßnahmen
  5.  Tipps und Tricks bei Erkältungsbeschwerden

Was bedeutet Mood Food?

Alle Lebensmittel enthalten neben den Hauptnährstoffen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen auch weitere Wirkstoffe, die Einfluss auf unseren Hormonstoffwechsel und somit auf die Gemütslage haben. Während eine gesunde, ausgewogene Ernährung die Stimmung heben kann, steht eine schlechte Ernährungsweise mit einem erhöhten Depressions-Risiko im Zusammenhang. Es gibt einige Lebensmittel, die im Englischen als Mood Food - also Stimmungs-Essen bezeichnet werden. Denn Essen ist mehr als nur Hungerstillen. Essen beeinflusst nicht nur die körperliche Gesundheit und dein Immunsystem, sondern auch unsere Psyche; es dient uns als Belohnung, Genuss, Zeitvertreib, Seelentröster, Frustkiller.

Lebensmittel für Gaumen und Gemüt

Dein Wohlbefinden, das „Glücklichsein“, wird durch bestimmte körpereigene Botenstoffe erzeugt. Der Botenstoff Serotonin sorgt für Ausgeglichenheit, Ruhe und fördert entspanntes Einschlafen. Bei Serotoninmangel kommt es zu Beschwerden wie Depressionen, Schlafstörungen, Aggressionen, chronischen Schmerzen und zu Heißhunger auf süße und fette Speisen.

Serotonin ist in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten, z.B. in Bananen, Ananas, Kiwis, Pflaumen, Tomaten, Avocados oder Datteln. Auch in dunkler Schokolade findet sich der Botenstoff.

 

Noch effizienter ist es, die Serotoninvorstufe Tryptophan über die Nahrung aufzunehmen, denn die Aminosäure L-Tryptophan kann in unserer Gehirn vordringen und vor Ort die nötige Serotoninbildung in Gang bringen.

Eine unzureichende Versorgung mit Tryptophan kann neben Schlafstörungen zu Stimmungsschwankungen oder einer verringerten Gedächtnisleistung führen.

Als Ausgangsmaterial für L-Tryptophan eignet sich eine ausgewogene Ernärung mit hochwertigen pflanzlichen Lebensmitteln, am besten frisch zubereitet und mit allen Bausteinen. Bowls sind dafür ideal! Sie liefern Gemüse, Getreide, (Süß)Kartoffeln und hochwertiges Eiweiß in Form von Fisch, Fleisch, Tofu oder Hülsenfrüchten. Damit erhälst du alle erforderlichen Bausteine, die zur Herstellung von Serotonin nötig sind:

  • Vitamine der B-Gruppe (insbeondere B6, B12)
  • Vitamin C
  • Magnesium
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Zink

L-Tryptophan findet sich in eiweißreichen Speisen & diversen pflanzlichen Lebensmitteln:

  • Käse (Edamer, Brie)
  • Fisch (Makrele)
  • Fleisch (Leber, Rind, Huhn)
  • Nüsse und Samen (Cashew-Kerne, Erdnüsse, Mandeln)
  • Hülsenfrüchte (besonders Sojabohnen)
  • Getreide (Amaranth, Quinoa, Hafer, Hirse, Weizenkeime)
  • Gemüse (Grünkohl), Pilze, Tomaten
  • Eier
  • Kakao
  • Kartoffeln

Stimmungsheber sind auch anregende Lebensmittel, da sie durchblutungsfördernd wirken, die Nerven stimulieren oder die Ausschüttung von Hormonen beeinflussen.  Als natürliche Aphrodisiaka gelten Hafer, Ginseng, Granatapfel, Mohn, Yamswurzel, Blütenpollen, Trüffel, Vanille, Ingwer, Zimt, Cayennepfeffer und Chilies.

Auch der visuelle Aspekt darf in punkto Mood Food nicht vernachlässigt werden. Ein bunter Teller aus einer Kombination von verschiedenen Gemüseseorten ist nicht nur gesund, sondern kann unseren Gemütszustand ebenso beeinflussen:

Rot wirkt wärmend und belebend, Orange bringt Freude ins Leben, Gelb gibt Kraft und hebt die Laune, Grün bringt Ruhe und Zufriedenheit, Blau beruhigt, Violett wirkt reinigend und Weiß verhilft zu Klarheit und Entspannung.

 

Buchtipp: Bowl for the Soul

Erkältungen vorbeugen

Besser gut vorbeugen, als ständig krank sein. Meine besten Tipps zur Vorbeugung von Erkältungen und Grippe:

  • Abhärten – Wechselduschen mit abwechselnd 1-2 Minuten warm und 10 Sekunden kalt
  • Täglich raus ins Freie – eine halbe Stunde genügt
  • Wohnung regelmäßig stoßlüften und Zimmertemperatur bei max.21 Grad halten
  • Gut essen: Obst, Gemüse, abends warme Suppen, wenig Süßigkeiten, wenig Fett, wenig tierisches Eiweiß, wenig Auszugsmehlprodukte.
  • Sauerkraut roh ist ein H1N1 Virenkiller!
  • Milch, Zitrusfrüchte und Alkohol deutlich reduzieren ! Milch- und Milchprodukte tragen zur Schleimbildung bei, Joghurt und Zitrusfrüchte wirken stark kühlend. Vitamin D-Spiegel im Blick behalten, am Besten vom Arzt überprüfen lassen
  • mehr schlafen – 7-8 Stunden nächtlich

Erste Hilfe Maßnahmen bei einer Erkältung

Wenn sich eine Erkältung anbahnt, empfehle ich meinen Kund:innen immer sich zunächst Ruhe zu gönnen und ein paar Tage kürzer zu treten.

  • Trinke einen Tee aus Ingwer oder Frühlingszwiebeln, mit etwas Rohrzucker gesüßt, und lege Dich ins Bett. Die Schärfe öffnet deine Poren, du beginnst zu schwitzen und die Krankheitskeime können entweichen. Aber es können dadurch auch externe pathogene Faktoren wie Kälte, Nässe und Wind eindringen. Achte deshalb darauf, dass du im Bett „ausschwitzt“.
  • Seit Jahrzehnten bekannt sind Kneipp-Anwendungen, wie z. B. ein ansteigendes Fußbad, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist. Dazu am besten einen Eimer in die Badewanne stellen und an Badewannenrand setzen. Die Temperatur des Fußbads innerhalb von 20 Minuten nach und nach von etwa 34 °C auf etwa 41 °C steigern. Danach die Füße abtrocknen, warme Socken anziehen und eine halbe Stunde ruhen.

Tipps und Tricks bei Erkältungsbeschwerden

Tees und Teemischungen eignen sich hervorragend als Unterstützung bei Erkältungen. Viele Teesorten helfen, unser Immunsystem zu unterstützen und die eingedrungenen krankmachenden Faktoren zu vertreiben.

Thymian hat nach der Chinesischen Medizin scharf-süße, warme und trocknende Eigenschaften. Dadurch ist Tymian ein natürlicher Schleimlöser und hilft, Schnupfen und Husten zu lindern.

Hausmittel gegen Husten

  • 1 TL getrockneter Thymian, 1 TL getrocknete Salbeiblätter, 100 g gehackte Zwiebel sowie 100 g Kandiszucker vermischen und in einem Topf mit 200  ml Wasser langsam aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mischung dann warm in ein Schraubglas umfüllen und abkühlen lassen. Davon dreimal täglich 1 TL trinken. Sie können den Saft bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.
  • Zwei ganz alltägliche Zutaten – Zwiebel und Schmalz – ergeben ein wirksames Mittel gegen Viren und Bakterien. Schmalz langsam in einer Pfanne erwärmen, mit klein geschnittenen Zwiebeln vermischen und kurz rösten, bis die Zwiebeln glasig sind. Die Mischung etwas abkühlen lassen, auf ein Küchentuch oder eine Stoffwindel streichen und den Zwiebelwickel auf die Brust legen. Der Wickel wirkt schleimlösend und erleichtert das Abhusten. Bitte achten Sie auf die Qualität der Zutaten (idealerweise Bio), das garantiert einen angenehmen Geruch und eine hohe Wirksamkeit.
  • Ziegen-Butterschmalz ist eine traditionelle Auflage bei Bronchitis und Verkühlung. Dazu einfach Schmalz auf die Brust dünn auftragen und mit einem Bauchwolltuch abdecken.
  • Hustensaft aus Zwiebeln: Dazu eine Zwiebel schälen, fein hacken und in ein Schraubglas füllen. Mit 2 bis 3 EL braunem Zucker bedecken und das Glas verschließen. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden bildet sich ein Zwiebelsirup, der bei Husten kampf- und schleimlösend wirkt.
  • Schwarzer Rettich und Kandiszucker sind ein weithin verbreitetes Hustenmittel. Vom Rettich die Kappe abschneiden, mit einem spitzen Messer aushöhlen und ein kleines Loch in den Boden stechen. Den Rettich dann mit Kandiszucker (oder Honig) und klein geschnittenem Rettich füllen und in ein Glas stellen, sodass der Sirup unten abfließen kann. Der entstehende Hustensaft enthält ein natürlich wirkendes Antibiotikum, das der Darmflora nicht schadet. Von  diesem schmackhaften Sirup täglich zwei- bis dreimal je 1 TL davon einnehmen.
  • Ein Bad mit ätherischen Ölen hilft den Schleim zu lösen. Besonders geeignet sind Bäder mit Zusätzen aus Menthol, Eukalyptus oder Thymian. Achtung: Bei Fieber kein Bad nehmen, das strengt den Kreislauf zu sehr an.
  • Den Kopf von einem schwarzen Rettich wegschneiden, dann der Länge nach halbieren und die Schnittflächen etwas aushöhlen. Die Schnittflächen dick mit braunem Kandiszucker belegen und warten bis sich der Zucker aufgelöst hat. Von dem ausgetretenen Rettichsaft dreimal täglich einen Esslöffel  einnehmen.

 

Hausmittel gegen Schnupfen

Zu einer freien Nase verhelfen auch Inhalationen mit Salzwasser oder Kamillentee. Dazu Wasser in einem Topf mit 1 EL Meersalz oder 1 Beutel Kamillentee zum Kochen bringen. Topf vom Herd nehmen und den Kopf mit einem Handtuch bedeckt über das dampfende Wasser halten. Dabei etwa 10 Minuten lang tief durch die Nase ein- und ausatmen.

  • Ein bewährtes Hausmittel bei Schnupfen ist Majoranbutter. Für die Zubereitung 100 g Biobutter in einem Topf schmelzen und eine Handvoll frischen Majoran – klein gehackt – zugeben. Den Topf dann im Wasserbad für 30 Minuten stehen lassen, währenddessen immer wieder umrühren. Danach die Majoranbutter durch ein Tuch abseihen, in ein Schraubglas umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren (Haltbarkeit bis zu einem Jahr). Bei Schnupfen drei- bis fünfmal täglich je ein streicholzkopfgroßes Stück Butter in jedes Nasenloch geben.

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