Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Mehr Mut zum Geld - internationaler Frauentag

Mar 07, 2022

Wieder einmal ist 8. März, der internationale Frauentag. Ich reagiere da immer leicht „allergisch“ ähnlich wie beim Muttertag. Ja, so Tage sind wichtig für die Aufmerksamkeit. Aber warum sind sie noch notwendig? Warum werden die Leistungen von Frauen – oder Müttern – nicht täglich gewürdigt? Warum ist noch so viel zu tun beim Thema Gleichberechtigung und Elternsein? Könnten wir im 21. Jahrhundert nicht schön langsam so weit sein, dass wir solche Tage nicht mehr brauchen?

Fragen über Fragen, die ich heute nicht lösen kann. Aber ich lade dich ein, dir ein paar Gedanken zu machen. Und Achtung – es geht um Geld, ein Thema, das Frauen oft unangenehm berührt. Ich habe das Thema Geld und Frauen gewählt, weil genau heute vor 4 Jahren machte ich meinen ersten Umsatz ONLINE. Ich erinnere mich genau, ich hatte eine Besprechung mit einer Freundin und als wir fertig waren, checkte ich meine e-mails und KAJING – jemand hatte bei mir eingekauft. Für mich war es magisch, dass Umsatz – Geld – kam, ohne, dass ich aktiv Zeit mit Kunden verbringe. Es war der Beginn einer neuen Ära und einem neuen Blick aufs Geld.

Frauen und Geld

Laut Eurostat 2020 liegt in Österreich der Gender Pay Gap (siehe weiter unten) bei 18,9 Prozent, und damit deutlich über dem EU Schnitt (EU-27) von 13,0 Prozent. Kurz gesagt, Frauen verdienen im Schnitt fast 20 % weniger als Männer.

Wenn du Unternehmerin oder selbständig bist, schauen die Zahlen noch trauriger aus. Laut Rechnungshof verdienen Frauen bis zu 40 Prozent (!!) weniger als Unternehmer. Die Ursachen dafür liegen oft in der Branche, weil Frauen in Branchen arbeiten, wo geringere Verdienstmöglichkeiten gegeben sind. Für viele Frauen ist die Selbständigkeit nur ein Nebenberuf oder sie arbeiten in Mischverhältnissen teilweise angestellt und teilweise selbständig, was die Zahlen verzerrt. Und oft ist die Selbständigkeit mehr Hobby als ernsthaftes Business, weil ja „eh der Mann genug verdient“. Man sollte also immer etwas genauer hinschauen und vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein.

Der Hauptgrund für das wesentlich geringer Einkommen ist aber meist, dass sich Frauen scheuen, einen angemessenen Stundensatz zu verlange oder sie arbeiten unentgeltlich. Wie oft höre ich von Frauen: Geld ist mir nicht wichtig, viel wichtiger ist eine Arbeit zu haben, die Freude macht…….. oder andere Begründungen, warum Geld nicht wichtig ist.

Gender Info

Gender Pay Gap, kurz GPG; auch Gender Wage Gap, von englisch gender „[soziales] Geschlecht“), deutsch die Lohnlücke oder das geschlechtsspezifische Lohngefälle, beschreibt in der Sozialökonomie und Soziologie den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern; der Gap („Lücke“) wird als prozentualer Anteil des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohns von Männern angegeben.

Quelle: Wikipedia

 

I feel you  - meine Geld-Geschichte

Warum ich das so locker heute schreibe? Weil ich das zur Genüge kenne. Ich liebe meinen Beruf als Ernährungsberaterin. Seit 20 Jahren gebe ich täglich alles für dieses Thema. Die ersten 7 Jahre hatte ich einen Angestellten-Job, damit ich mir das „Hobby“ Ernährungsberatung leisten konnte. Ja, du liest richtig: Ich bin arbeiten gegangen, damit ich mir die Selbständigkeit leisten konnte. Die Ausbildung zur TCM Ernährungsberaterin musste finanziert werden, regelmäßige Fortbildungen kosteten Geld, später meine ersten Visitenkarten, meine erste Website, meine ersten Flyer, meine erste Praxismiete. Unternehmerin sein war teuer und es hat Jahre gedauert, bis ich mit meiner Tätigkeit auch wirtschaftlich erfolgreich wahr. Rückblickend habe ich viel gelernt und berate heute Frauen, dass sie es anders machen. Und die Zeiten haben sich geändert. Du brauchst heute keine Visitenkarten mehr, keine Flyer und auch keine separaten Räumlichkeiten.

Ja und als endlich das Geld kam, erfüllte ich mir den Traum mit meinem Kochstudio in Wien. Ich erinnere mich noch an die 10 Jahre mit dem Kochstudio, es hat mir viel Freude gemacht, aber ich habe mich total überfordert. Um es zu betreiben und die Kosten dafür zu erwirtschaften, brauchte es vollen Einsatz, 7 Tage die Woche und Personal. Das führte zu Situationen, wie beispielsweise im Juni, das Auszahlen der doppelten Gehälter – in Österreich gibt es Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das bedeutet Arbeitgeber müssen 14 Gehälter auszahlen. Gleichzeitig ging im Sommer die Auftragslage zurück, genau genommen hatte das Kochstudio etwa 8 Monate Saison, dh. wir mussten in den 8 Monaten das Geld für 14 Monate erwirtschaften. Es gab immer wieder Monate, wo mir selbst nichts blieb, über Jahre habe ich nicht wirklich was verdient – war aber super glücklich, weil es das Kochstudio gab, ich liebte meine Arbeit – und ja – Geld ist ja nicht wichtig.  Ich kenne die Situationen gut, wo Frauen vollen Einsatz für ihr Business leisten, froh sind, dass sie ihren Traumberuf leben können und gleichzeitig übersehen, dass viel zu wenig für sich selbst übrig bleibt.

Ein weiteres Manko ist, dass Frauen oft die Scheu haben, zu investieren oder sich sehr unwohl fühlen, wenn es ums Geld ausgeben (Investitionen für die Zukunft) oder veranlagen geht. Sei es für eine private Pensionsvorsorge oder für sinnvolle Investitionen im Unternehmen, wie z.B. eine Assistenz oder Hilfskräfte für diverse Tätigkeiten. „Mach ich´s lieber selber“ lautet die Devise und schon steckt man im Hamsterrad, wo keine Zeit bleibt, um AM Unternehmen, statt IM Unternehmen, zu arbeiten.

Mehr Mut zum Geld

Deshalb nutze ich heute den Frauentag mit dem Aufruf: Mehr Mut zum Geld

Sei es, deinen Stundensatz zu überdenken, sei es, eine Investition in dich oder deine Zukunft (Pensionsvorsorge, Fortbildung) oder sei es, um dich überhaupt einmal mit dem Thema Geld auseinandersetzen. Kennst du deine Einnahmen, deine Ausgaben? Kümmerst du dich selbst um dein Geld oder macht das dein Mann/Partner? Gibt es Glaubenssätze wie: Geld ist nicht wichtig oder Geld ist schmutzig? Dann darfst du dich nicht wundern, wenn du nie Geld hast. Geld kommt lieber zu Menschen, die es mögen, die es wertschätzen, die sich darüber freuen.

Geld ist nicht BÖSE  - Geld ist neutral. Du hast in der Hand, was du damit machst. Dein Geld und deine Finanzen im Griff zu haben ist einer der wichtigsten Schritte für deine Unabhängigkeit und für deine Freiheit. Für mich persönlich ist Freiheit in wichtiger Wert, deshalb ist Geld für mich Freiheit. Es gibt mir die Freiheit zu entscheiden, mit wem ich arbeite, wo ich arbeite und wie ich arbeite. Und es gibt mir die Freiheit, Geld für Projekte einzusetzen, die mir wichtig sind. In den letzten Monaten hat die Akademie für integrative Ernährung

  • einen Schulbau in Guatemala unterstützt
  • eine Buch-Veröffentlichung zum Thema Transgender in der Stiftung von Sabina Kocherhans (Details zum Buch hier) finanziert
  • für diverse Tierschutz- und andere karitative Projekte gespendet
  • in diesen Tagen liegt der Fokus auf Hilfe für die Ukraine (hier zum aktuellen Beitrag)

DANKE an alle alle, die unsere Produkte in Anspruch nehmen. Dane DIR! Einen Teil deiner Investition geben wir der Gesellschaft zurück, DANKE für dein Vertrauen in uns.

Wenn Frauen Geld verdienen, dann spenden oder investieren sie häufig in nachhaltige oder karitative Projekte. Geld gibt Macht für Gestaltung in deinem Sinne. Und das ist heute so wichtig, wie nie zuvor.

Also, hab Mut zum Geld! Als Unternehmer:innen haben wir es selbst in der Hand, Chancengleichheit zu erreichen. Schaffen wir Unternehmen, die Gutes tun, die faire Gehälter zahlen, die spenden, die tolle Projekte ins Leben rufen. Du kannst das, trau dich!

Und wenn du gerade als Mama daheim bist, oder in einem angestellten Verhältnis bist oder vielleicht schon in Pension. Freu dich über dein Geld, sprich mit ihm, behandle es gut, kümmere dich um deine Finanzen, informiere dich ... dein Geld wird sich darüber freuen und vermutlich wachsen 😉

 

ღherzlichst

Claudia

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