Ein ganz normaler Arbeitstag und dann kommt Fritz 🚨
Ein neuer Klient betritt den Raum. In seinen Augen liegt ein Hauch von Unsicherheit, vielleicht sogar Angst.
Nach einem kurzen Gespräch offenbart er dir, dass er kürzlich die Diagnose Diabetes erhalten hat. In diesem Moment spürst du es – dieses Zögern, die Unsicherheit, die du jedes Mal empfindest, wenn du mit einem so komplexen Ernährungsthema konfrontiert bist.
Es grummelt im Bauch.
"Auf das bin ich gar nicht gut genug vorbereitet!"
"Kann ich wirklich helfen?"
"Habe ich das nötige Fachwissen?"
"Darf ich überhaupt mit Fritz arbeiten?"
Solch und andere Fragen fluten deinen Kopf.
Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Kennst du es auch? Als Expert:innen im Gesundheitsbereich wollen wir unseren Kunden die bestmögliche Unterstützung bieten, doch manchmal fühlen wir uns von der Komplexität und den Herausforderungen, die Krankheiten wie Diabetes mit sich bringen, überwältigt. Doch das muss es nicht sein. Mir ist es wichtig, dass du kompetent und sicher mit solchen Herausforderungen umgehst und den Menschen hilfst. Was würde Fritz wohl ohne dich tun?
Diabetes ist eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme weltweit, denn mehr als 400 Millionen Menschen sind davon betroffen, Tendenz steigend. Die größten Herausforderungen ergeben sich aus den Folgen und Komplikationen, die eine Diabeteserkrankung häufig begleiten und die Gesundheitssysteme sehr belasten.
Da viele aber gar nicht wissen, dass sie unter dieser Erkrankung leiden, widmen die International Diabetes Federation (IDF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesem Thema seit 1991 einmal jährlich besondere Aufmerksamkeit: Am 14. November zum Weltdiabetestag. Dieser Termin bezieht sich auch auf den Geburtstag des kanadischen Chirurgen und Physiologen Sir Frederick Grant Banting (1891 – 1941). Dieser hatte 1922 gemeinsam mit seinem Kollegen, dem US-amerikanisch-kanadischen Physiologen und Biochemiker Charles Herbert Best (1899 – 1978), das für die Behandlung von Diabetes so wichtige Insulin entdeckt.
Klar ist, Diabetes ist eine Schockdiagnose. Zuckerkrank. Lebenslange Medikation. Abhängig sein! Das verbinden sehr viele mit diesem Begriff.
Diabetes heißt aber auch- Achtsamkeit und Selbstfürsorge lernen und eine neue Herangehensweise an deinen eigenen Lebensstil.
Dieses Umdenken bringt dich und deine Kund:innen immer mehr in deine eigene Unabhängigkeit, Stabilität und Lebensfreude.
In der integrativen Ernährungstherapie liegt ein großes Potenzial Diabetes zu verhindern und zu reduzieren. In meinem Blogartikel erhältst du heute meine 4 besten Expertenratschläge aus der integrativen Ernährungslehre.
Diabetes Mellitus ist eine Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse, die in nicht mehr ausreichender Menge Insulin herstellen kann. Bei dieser chronischen Erkrankung ist der Zuckergehalt im Blut einfach zu hoch. Unterschieden wird zwischen Diabetes Typ 1 (Autoimmunerkrankung bei der der Körper kein Insulin produzieren kann) und Diabetes Typ 2. Letztere ist die häufigste Form des Diabetes, der seine Ursache in einer Insulinresistenz hat. Häufig entwickelt er sich aus einer Kombination aus Fehlernährung, Bewegungsmangel und oft auch noch viel zu viel Stress. Oft wird dieser Typ auch als Altersdiabetes genannt, diese Bezeichnung ist aber überholt, denn oft trifft es auch schon Jugendliche. Für beide Formen des Diabetes gilt, dass eine Ernährung die den Blutzuckerspiegel niedrig hält, die Lebensqualität verbessern kann. Wie das genau funktioniert, erkläre ich dir anhand der nächsten Schritte:
Bei Diabetes unbedingt regelmäßig mit Arzt/Ärztin die Maßnahmen absprechen.
In der TCM unterscheiden wir zwischen den Fülle- und Mangeltypen. Oft sind von Diabetes Betroffene Fülletypen: Dies äußert sich z.B. in Übergewicht, zu viel Hitze, geröteter Kopf, schnelles Schwitzen, Unruhe Zustände. Hitze verursacht großen Durst und Heißhunger. Es blockiert den Körper auch bei seinem Stoffwechsel und baut Schleim und Feuchtigkeit auf.
Bei einem Mangel Typ sind Symptome wie Erschöpfung, große Müdigkeit, Neigung zu Durchfall, schwacher Appetit, Kältegefühl, kalte Hände oder kalte Füße auffällig. Hier sprechen wir auch von einem Erschöpfungsdiabetes: Das Verdauungsfeuer ist zu schwach und die Nährstoffe werden nicht optimal vom Körper aufgenommen, auch Reizdarm oder Durchfall können dem zugrunde liegen.
Jetzt wirst du dich vielleicht wundern: ja es darf einfach sein. Esse viel gedünstetes Gemüse, Ofengemüse, Suppen, Eintöpfe mit Kartoffeln, Kraftsuppen und auch Fisch mit Gemüse und Kartoffeln sind leicht verdaulich. Gemüse und Hülsenfrüchte sind ideal um, wie wir es mit den Worten der TCM sagen - übermäßige Feuchtigkeit auszuleiten und Blockaden zu lösen. Hülsenfrüchte enthalten sehr viel Ballaststoffe, sie unterstützen die Sättigung. Je mehr Volumen du zu dir nimmst desto satter bist du auch. Gemüse ist kalorienarm und liefert eine Fülle an Nährstoffen, Vitamine, Mineralstoffe, alles was der Stoffwechsel braucht. Sorge also mit einem hohen Gemüseanteil in deinen Mahlzeiten dafür, dass dein Blutzuckerspiegel stabil bleibt.
Schau genau auf die Kohlenhydratauswahl: Sie liefern Energie, Zucker und Glukose.
Sind es schnell verfügbare Zucker oder tröpfeln die Zucker langsam ins Blut? Halten sie die Blutzuckerkurve schön flach? Achte auf kurzkettige Kohlenhydrate, wie Traubenzucker, oder Fruchtzucker. Es sind kurzkettige Kohlenhydrate, sie werden schnell aufgespalten und lassen die Kurve sehr rasch und schnell ansteigen und dann fällt sie wieder ab. Demgegenüber stehen lange Kohlenhydratketten, für die dein Körper wesentlich länger braucht um sie aufzuspalten: Du findest sie in Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln. Kombiniert mit Eiern und Fett sind sie besonders zu empfehlen, damit der Blutzucker nicht zu stark, sondern nur langsam ansteigt.
Den Verzehr von Zucker gilt es bei Diabetes zu meiden. Schau insbesondere auf versteckte Zucker in vielen Lebensmitteln, die als vermeintlich gesund gelten. Weißt du wieviel Stück Zucker in einem Limonade stecken? 34 Stück Würfelzucker. Aber auch Fruchtsäfte und Smoothies enthalten oft zu viel Zucker. Eine gesunde Alternative sind Wasser, Kräutertee oder Infuses Water (z.B. ein großer Krug Wasser mit Apfelscheiben). Statt Fruchjoghurts (enthalten im Durchschnitt 11 Stück Würfelzucker), verwenden lieber fettreichen Naturjoghurt und verfeinere ihn mit Obst, Zimt, Ingwer oder Nüssen. Dies stabilisiert den Blutzuckeranteil ebenso wie ein Congee aus Gerste mit Obst.
Meide Fertigprodukte, sie enthalten viele Kalorien und Kohlenhydrate. Gestalte dein Essen bunt, indem du selbst kochst auf regionale Produkte zurückgreifst und dir damit viel Genuss und Freude bereitest. Dein Blutzuckerspiegel wird es dir danken.
Simple Zutaten, voller Geschmack: 1 Tasse Gerste, 10-14 Tassen Wasser, 30 Gramm Nüsse/Samen
1 Tasse Gerste mit 10-14 Tassen Wasser für 3 Std. bei niedriger Temperatur kochen.
Das gekochte Getreide wird mit gedünstetem Gemüse oder Obst(kompott) zu einer vollwertigen Mahlzeit ergänzt:
Wie du siehst ist das Potential einer integrativen Ernährungstherapie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung hoch. Lebensstilmodifikationen mit einer praktikablen individuellen Ernährungsherapie, idealerweise gekoppelt mit Bewegung und Verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, bieten viele Möglichkeiten, Diabetes zu verhindern und zu reduzieren.
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Herzlichst
Dr. Claudia Nichterl
& das Team der Akademie für integrative Ernährung
PS: weitere Tipps zum Thema Diabetes in der Schwangerschaft bekommst in meinem Blogartikel: Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes–darauf solltest du jetzt achten (integrative-ernaehrung.com)
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