Dr. Claudia Nichterl - Akademie für integrative Ernährung

Unverträglichkeit oder Allergie– den Unterschied erkennen und warum das Sinn macht!

Jun 09, 2021

Du fühlst dich regelmäßig nach dem Essen unwohl und leidest unter Verdauungsbeschwerden wie Bauchkrämpfen, Völlegefühl, Übelkeit oder Kopfschmerzen? Die Ursache können Allergien oder Unverträglichkeiten sein. Obwohl im Sprachgebrauch oft synonym verwendet, sind Allergien und Unverträglichkeiten völlig verschieden. Heute erfährst du von mir, wie du die Unterschiede erkennst. Mit meinen praxistauglichen Tipps aus der integrativen Ernährung kannst du deinen Körper bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit unterstützen.

Diese Themen findest du in diesem Blogartikel:

  1. Allergie und Unverträglichkeit aus medizinischer Sicht
  2. Allergie oder Intoleranz – die Unterschiede für Betroffene
  3. Laktose Intoleranz
  4. Fruktose Intoleranz
  5. Glutenintoleranz
  6. Histaminintoleranz
  7. Rezept für die Regeneration deines Darms

 

Allergie und Unverträglichkeit aus medizinischer Sicht

Eine echte Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion, die durch das Immunsystem hervorgerufen wird. Diese zeigt sich durch den Verzehr des jeweiligen Lebensmittels, kann aber auch über die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt oder über Hautkontakte hervorgerufen werden. Unsere Körperzellen bilden dabei Antikörper, die durch einen Bluttest nachweisbar sind.

Lebensmittelunverträglichkeiten wie Laktose, Fruktose Unverträglichkeit sind hingegen Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht durch das Immunsystem hervorgerufen werden. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist eine Reaktion des Körpers auf den Verzehr bestimmter Lebensmittelbestandteile. Der entscheidende Unterschied zu einer echten Nahrungsmittelallergie liegt darin, dass sich die Unverträglichkeitsreaktionen vorwiegend innerhalb des Verdauungstrakts abspielen. Die Ursachen sind verschieden: ein Mangel an Enzymen, ein überlasteter Darm, Stoffwechselerkrankungen oder Auswirkungen von pharmakologischen Stoffen oder Medikamenten (wie Antibiotika, Histamin oder Lebensmittelzusatzstoffe), die Überempfindlichkeitsstörungen auslösen können. Genau genommen ist hier der Körper einfach nicht mehr in der Lage, gewisse Bestandteile der Nahrung zu verdauen.

Allergie oder Intoleranz – die Unterschiede für Betroffene

Was bedeutet das jetzt für die Betroffenen? Du möchtest deine Beschwerden lindern, aber Details sind dir nicht so wichtig? Ich empfehle dir trotzdem auf Details zu achten und möchte dir dies anhand einiger Beispiele veranschaulichen. Anders als bei einer Nahrungsmittelallergie ist es bei einer Unverträglichkeit in der Regel nicht nötig, dauerhaft und vollständig auf Nahrungsmittel zu verzichten. Oft genügt es schon die Mengen zu reduzieren. 

 

Laktose Intoleranz

Bei einem gesunden Menschen erfolgt die Verwertung bzw. der Abbau der Laktose im Dünndarm durch das körpereigene Enzym Laktase. Laktose wird in die Einfachzucker Glucose und Galaktose gespalten und im weiteren Verdauungstrakt dem Stoffwechsel zugeführt. Leidet man nun an Laktose-Intoleranz, so ist das körpereigene Enzym Laktase nicht oder nur noch teilweise vorhanden. Daher gelangt Laktose (Milchzucker) mehr oder weniger unverdaut in den Dickdarm. Dort bauen Milchsäurebakterien die Laktose zu Milchsäure, Essigsäure und Darmgasen (Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan) ab.

 

Mögliche Symptome:

Die Symptome einer Laktose Intoleranz können unterschiedlich sein und hängen auch von der Ausprägung der Unverträglichkeit ab. Viele Betroffene zeigen schon nach der Aufnahme von geringen Mengen Laktose (wenige Gramm) Symptome:  Durchfall, Bauchkrämpfe, Völlegefühl, Blähbauch, Blähungen, Verstopfung, Übelkeit. Die Symptome und Beschwerden setzen meist wenige Stunden nach Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln ein.

Was du tun kannst:
Wurde die Diagnose Laktose-Intoleranz gestellt, so sollten Betroffene für zwei bis vier Wochen Milch und Milchprodukte meiden. Danach kann der Speiseplan mit laktosearmen Speisen erweitert werden. Ist die Unverträglichkeit nicht allzu stark, können in kleinen Mengen sogar laktosehaltige Lebensmittel zu sich genommen werden.

 

Fruktose Intoleranz

Man unterscheidet 2 Arten:

- intestinale (milde) Fructosemalabsorption: Sie ist die häufigste Variante und entsteht im Dünndarm, wo eine Störung des Transportsystems „GLUT-5“ vorliegt. Beim gesunden Menschen schleust dieses Transportsystem den Fruchtzucker in die Dünndarmzellen und damit in die Blutbahn. Wird der Fruchtzucker, der durch die Nahrung aufgenommen wird, nur teilweise oder gar nicht verwertet, so gelangt er bis in den Dickdarm, wo es zu verschiedenen Folgeerscheinungen kommen kann.

- „hereditären“ (angeborene) Fruktoseintoleranz: Bei dieser Form fehlen den Betroffenen die Enzyme, die für den Fructoseabbau benötigt werden. Diese angeborene Stoffwechselerkrankung hat Leber- und Nierenschäden zur Folge, ist allerdings sehr selten.

Mögliche Symptome bei einer intestinalen Fructosemalabsorption:

Die Symptome treten meist innerhalb von 24 (bis selten 48) Stunden nach dem Verzehr auf: Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl

Mögliche Symptome bei einer hereditären“ (angeborene) Fruktoseintoleranz;

Schweißausbrüche, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Unterzuckerung, Krämpfe, Benommenheit bis zum Bewusstseinsverlust und Schock, Depressionen, Reizbarkeit.

Was du tun kannst:

Wer einige der genannten Symptome bei sich wieder findet, sollte sich einem Wasserstoff-Atemtest unterziehen.

Ist der Befund positiv, so hilft zu Beginn nur eine radikale Ernährungsumstellung. Das bedeutet, dass für 2 Wochen Fructose vollständig gemieden werden muss. Wird die mehr oder weniger strenge Diät eingehalten, so verschwinden bei den meisten Betroffenen die Beschwerden komplett oder verringern sich zumindest sehr stark.

Sobald sich die Beschwerden gebessert haben, wird eine fructosemodifizierte Ernährung empfohlen, wodurch nach und nach die Verträglichkeit von Fructose gesteigert wird. Dabei wird durch veränderte Mahlzeitenzusammenstellung sowie durch Anhebung der Fett- und Proteinmenge eine verbesserte Aufnahme der Fructose im Dünndarm erreicht


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Gluten Intoleranz

Weizen und viele weitere Getreidearten sind für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) tabu, da das in ihnen enthaltende Klebereiweiß nicht abgebaut werden kann. Die Folge: Die Darmschleimhaut erkrankt, der Dünndarm ist entzündlich und spielt verrückt.

Mögliche Symptome:
Verdauungsprobleme, wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen, ein geschwächtes Immunsystem, Hautprobleme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Hautausschlag

Was du tun kannst:
Wer unter Zöliakie leidet, kann auf glutenfreie Mehlsorten aus Hirse, Buchweizen, Reis, Amaranth oder Quinoa ausweichen. In der Praxis empfiehlt sich eine zehn- bis vierzehntägige Ernährungsumstellung wobei Brot, Obst und Milchprodukte gemieden werden. Sobald eine Besserung der Beschwerden auftritt, werden nach und nach einzelne Lebensmittel getestet.

Mehr zu glutenfreien Möglichkeiten hier am Blog: Supergrains - wie du mit Scheingetreide so richtig Kraft tanken kannst

Histamin Intoleranz

Durch eine Sensitivierung gegenüber Histamin kommt es bei der Histamin Intoleranz bei kleinen Mengen im Essen bereits zu Beschwerden.

Mögliche Symptome:
Kopfschmerzen, Hitzegefühl, verstopfte oder laufende Nase, Schwindelgefühl, Asthma, Sodbrennen, Krämpfe, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen. Herzrasen, unregelmäßiges herzschlagen, niedriger Blutdruck, Herz-Kreislaufschwächen, Rötung, Juckreiz, Flush (Hautrötung mit Hitzegefühl), Quaddeln, Raue, belegte Stimme

Was du tun kannst:

Bei Verdacht auf Histaminunverträglichkeit, 2 Wochen lang Histaminarmes Essen zu sich nehmen, frische Lebensmittel verwenden und danach schauen, ob die Beschwerden besser werden. Verzichten auf lang gereifte Käse- und Wurstsorten, Alkohol, vor allem Rotwein, aber auch Bier, Sauerkraut, Avocado, Tomatenketchup, fermentierte Sojaprodukte, Erdbeeren, Tomaten, Schokolade, Kakao, Cashewnüsse und Walnüsse.

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       Meine besten Ernährungstipps bei Histamin Unverträglichkeit hier am Blog

 

Rezept für die Regeneration deines Darms

 Spargel-Risotto mit Huhn 2 Portionen

 Zutaten:  4 EL Olivenöl, 1 Tasse Rundkornreis, Ca. 500 ml Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe, ohne Glutamat, 1 daumengroßes Stück Ingwer,  500 g grünen Spargel, Salz, Pfeffer, 200 g Hühnerfilet, ½ Bund Petersilie

 

Zubereitung

 

  1. 2 EL Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Brühe ebenfalls erhitzen, Rundkornreis im Öl andünsten, bis er glasig ist und nach und nach mit der heißen Brühe aufgießen. Unter Rühren Risotto kochen; sobald die Flüssigkeit verdampft ist, Brühe nachgießen.
  2. Ingwer fein hacken. Spargel waschen und in ca. 2cm lange Stücke schneiden. Ingwer und Spargel zum Reis geben und Risotto etwa 10 Minuten weich kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Hühnerfleisch waschen, trocken tupfen und in ca. 2cm breite Streifen schneiden. Restliches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Hühnerfleisch darin braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Petersilie fein hacken und zum Risotto geben, eventuell nochmals abschmecken.
  4. Risotto mit Hühnerstreifen servieren.

 

Für eine vegetarische Variante mit gebratenem Tofu oder einem Spiegelei servieren.

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